Das evangelische Gotteshaus in Ladenburg war der Konzertsaal für Schüler von vier verschiedenen Gymnasien. Beim Schulkonzert in der Römerstadt wirkten Instrumentalisten des Walldorf- und Lessing-Gymnasiums (beide Mannheim), des Eppelheimer Bonhoeffer-Gymnasiums und des Ladenburger Carl-Benz-Gymnasiums mit. Lehrer Stefan Grandy von der Ladenburger Schule leitete die Veranstaltung, bei der religiöse Stücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert interpretiert wuden. 60 Instrumentalisten bildeten den Klangkörper in der Kirche. „Normalerweise haben wir unsere Konzerte in den Aulen der Schulen gegeben, doch diesmal haben wir die Möglichkeit gehabt, hier in der Kirche zu spielen“, sagte Stefan Grandy bezüglich des außergewöhnlichen Veranstaltungsortes.
Die Idee eines Ensembles war ursprünglich aus einer Notwendigkeit heraus entstanden: Durch das Angebot der Musikschulen waren die Schulorchester so klein geworden, dass es nötig wurde, sich zusammenzuschließen, um überhaupt noch ernsthaft musizieren zu können. „Natürlich ist es gar nicht so einfach all diese jungen Musiker in zwei Tagen zusammenzuschweißen“, so der Leiter des Orchesters, „denn wir haben nur zwei Proben vor dem Konzert.“ Der Applaus der zahlreichen Zuhörer zeigte jedoch, dass sich die Mühe der Musiker gelohnt hatte.
Im Verlauf des Konzerts wurde die Intrada von B. Fritsch (um 1600), eine Canzone von Cl. Merulo, das Stück „Rapida cerva, fuge“ (lat.: Schneller Hirsch, fliehe) sowie Stücke von J. Groh, G. Gastoldi, W. A. Mozart, G. Torelli und G. B. Pergolesi gespielt, die alle religiöse Motive zum Thema hatten. Die evangelische Stadtkirche Ladenburg bot hierzu den passenden Rahmen. Die Solisten waren Jens Jouvenal und Olav Brandes, die beide Trompete spielen und Schüler des CBG sind sowie die Sopranistin Regine Böhm, ehemalige Schülerin derselben Schule, die heute in Karlsruhe Sopran studiert. Sie glänzte durch Perfektion und Hingabe, so dass es am Ende der Veranstaltung zu wahren Beifallsstürmen im Publikum kam.
In seiner kurzen Ansprache dankte Stefan Grandy allen Beteiligten, besonders dem evangelischen Pfarrer für die Räumlichkeiten und den Schulleitungen für ihre Kooperationsbereitschaft. (Die Mitglieder des Orchesters waren für die Proben allesamt vom Unterricht freigestellt worden.) „Die Instrumentalisten sind alle keine Profis, und sollten deshalb auch nicht nach professionellen Maßstäben beurteilt werden“, so Grandy weiter, „doch es ist eine wunderschöne Sache für sie alle in einem so großen Ensemble mitspielen zu können“. Seiner Meinung nach wäre es für viele junge Menschen eine großartige Erfahrung, statt der „Modeinstrumente“, wie Gitarre oder Schlagzeug, auch einmal Geige oder Cello zu spielen, schließlich seien diese Instrumente an fast jeder Schule vorhanden und zu leihen. Abschließend dankte Stefan Grandy noch den Lehrer V. Jung (Walldorfschule) und U. Böhnung (CBG), die ihn bei der Leitung des Ensembles tatkräftig unterstützt hatten. Die Veranstaltung wird im Laufe nächster Woche wiederholt werden. RR