Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Nach zwei Amokläufen: Kommt jetzt die "Entwaffnung" Serbiens?

Die Bürger Serbiens liegen bei der Bewaffnung weltweit auf Platz drei. Staatliche Stellen behaupten, entsprechende Schätzungen seien willkürlich. Präsident Vucic kündigt eine umfassende Abrüstung an.

Nach zwei Amokläufen innerhalb von zwei Tagen kommt Bewegung in die Diskussion über Waffenbesitz in Serbien. Mit gutem Grund: Nach Schätzungen des Schweizer ForschungsprojektsSmall Arms Survey aus dem Jahr 2018 liegt das Westbalkanland bei der Bewaffnung der Zivilbevölkerung weltweit an dritter Stelle - nach Jemen und den USA. Demnach kommen 39,1 leichte Waffen auf hundert Einwohner.

"Nach anderen Schätzungen befinden sich mindestens ebenso viele Waffen in illegalem Besitz", erklärt Predrag Petrovic, Forschungsdirektor des Belgrader Zentrums für Sicherheitspolitik (BCBP) der DW. "Nach den offiziellen Daten der serbischen Polizei aus dem Jahr 2021 gab es in Serbien damals 920.000 Waffen - in der Zwischenzeit wurden 50.000 bis 60.000 Stück zurückgegeben." Mehr ...

15 Jahre Kosovo: Der Weg zur Unabhängigkeit

Im Februar 2008 erklärte sich die Republik Kosovo für unabhängig. Bis heute blockiert Serbien ihre volle internationale Anerkennung - mit Unterstützung Russlands und Chinas. | Von Rüdiger Rossig

Geographisch ist Kosovo eine Region in Südosteuropa, konkret im Zentrum der Balkanhalbinsel. Sie grenzt im Norden und Nordosten an Serbien, im Südosten an Nordmazedonien, im Südwesten an Albanien und im Westen an Montenegro.

Die Bevölkerung Kosovos ist - wie die der Nachbarländer - ethnisch gemischt. Die größte Gruppe unter den rund 1,9 Millionen Einwohnern stellen heute mit etwa 90 Prozent ethnische Albanerinnen und Albaner. Serbinnen und Serben machen ca. fünf Prozent der Bürgerinnen und Bürger aus, die anderen sind Angehörige von Minderheiten wie Roma, Bosniaken und Türken. Die meisten Menschen in Kosovo sind muslimischen Glaubens, es gibt aber auch orthodoxe und katholische Christen. Mehr ...