Er ist "Paranoid, brutal offen und sehr schnell", und "emotionale Überzeugungskraft ist ihm wichtiger als Wirtschaftszahlen" - der "Vorstand der Zukunft", wie ihn sich und uns die Bonner trendletter Medieninformation in einem gestern in der taz-Redaktion eingegangenen Fax vorstellt. Aber vor allem hat er seine ganz eigene Message.
"Der Unternehmensvorstand der Zukunft predigt seine Ideen wie ein Evangelium", schreibt trendletter, "sein Sendungsbewußtsein läßt ihn jegliche Umgänglichkeit vergessen. Mit brutaler Offenheit spricht er Klartext. Paranoid ist sein Lebensgefühl: Er hat ständig Angst, die nächste Gelegenheit zum großen Deal zu verpassen."
Harter Tobak? Es geht auch härter:
"Der Prediger in Sachen Business" hat nach dem Bericht von trendletter "nichts mehr gemein mit seinem herkömmlichen Vorstandskollegen. Mit seinen im Durchschnitt 38 Jahren ist er nicht nur um knapp 20 Jahre jünger, sondern in seinen Entschlüssen auch wesentlich schneller. Statt Technikangst beherrscht ihn die Furcht, im entscheidenden Augenblick auf High-Tech verzichten zu müssen: Er kann nicht mehr ohne Internet, Handy und elektronische Post leben."
Der arme Kerl, oder besser: die - schließlich gibt es doch mehr als einen Vorstand. Bei trendletter stehen die Vorstände trotz dieser Tatsache durchgängig im Singular:
"Mit einer Mischung vom Marketing-, PR- und Strategie-Aktivitäten pflanzt er Öffentlichkeit und Börse ein positives Bild seines Unternehmens ein, an dem er ständig mit neuen Informationen arbeitet." Und: "Dabei sind nicht mehr Statistiken, Wirtschaftszahlen und Organisationsdiagramme wichtig, sondern Emotionen. Wer diese Imagepflege nicht schafft, muß gehen."
Na denn - mach(t) mal!