Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Stichwort: Roma

Sich selbst nennen die zwei bis zwölf Millionen Angehörigen der größten Minderheit Europas auch Sinti oder Manusch. Alle drei Begriffe bedeuten Mensch.

Sie stammen nicht, wie das englische "Gypsies" nahelegt, aus Ägypten, sondern aus Indien.

Ihre Sprache, das Romanes, ist eng verwandt mit dem Sanskrit und ähnelt dem heutigen Punjabi.

In Europa kamen die ersten Zigeuner vor 1.000 Jahren an. Der Begriff (lat. "Cingerus", slaw. "Cigani", ung. "Czigány" …) verweist auf die Sekte der "Atsinganoi".

Roma waren nicht nur Nomaden, sondern auch sesshafte Handwerker, Bauern, Soldaten und in Rumänien bis 1856 Sklaven.

Obwohl Roma-Musik heute Mode ist, wird ihre soziale Lage in Ost- und Südosteuropa immer schlechter. Armut und Rassismus führen zur Auswanderung.

Im Westen wird das nicht nur von Rechtsextremen instrumentalisiert. Auch etablierte Politiker wie Italiens Expremier Berlusconi oder Frankreichs Präsident Sarkozy kochen ihr politisches Süppchen auf dem Elend der Roma. RR

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