Rüdiger Rossig | Journalist | Novinar

Das Armenhaus der EU

Bulgarien ist seit 2007 EU-Mitglied. Damals wie heute ist es das ärmste Land der Union.

Das Durchschnittseinkommen liegt bei 350 Euro im Monat, Rentner erhalten im Schnitt 144 Euro.

Preise: Ein Kilo Brot kostet 0,78 Euro, ein Liter Milch über 1 Euro, eine Einzimmerwohnung in der Hauptstadt 160 bis 200 Euro.

Arbeitslosenquote: 12,4 %.

Zudem leidet das Land unter einem erheblichen regionalen Wohlstandsgefälle: Während in Sofia und anderen Städten der Lebensstandard zumindest nicht gesunken ist, verarmen kleinere Ortschaften und Dörfer in der Provinz seit Jahren immer mehr.

Eine Folge der Verhältnisse ist ein dramatischer Bevölkerungsrückgang: 2001 hatte Bulgarien laut EU-Statistikamt Eustat 8,15 Millionen Einwohner, heute sind es noch 7,33 Millionen. Ein Grund ist, dass die Bulgarinnen - wie viele Europäerinnen - immer weniger Kinder kriegen. Aber auch die Migration in den reichen Westen der EU spielt eine große Rolle. RR

taz, die tageszeitung