Der Prozess: Am 17. Oktober müssen sich die kroatischen Staatsbürger Josip Perkovic (69) und Zdravko Mustac (72) vor dem Oberlandesgericht München wegen Beihilfe zum Mord verantworten. 50 Verhandlungstage sind angesetzt, 44 Zeugen und sieben Sachverständige geladen. 133 Journalisten haben sich akkreditiert, darunter 15 aus Kroatien.
Das Opfer: Der 1926 geborene Stjepan Djurekovic, Industriemanager und Mitglied der Kommunisten Partei Jugoslawiens, floh 1982 aus nicht geklärten Gründen nach Deutschland und schloss sich dort kroatischen Separatisten an. Im Juli 1983 wurde er in einer Garage im bayerischen Wolfratshausen erschossen.
Die Angeklagten: Im Geheimdienst der jugoslawischen Teilrepublik Kroatien war Josip Perkovic für die Bekämpfung von Regimegegnern im Exil zuständig. Sein damaliger Chef Zdravko Mustac soll ihn beauftragt haben, Morde im Ausland zu planen und logistisch vorzubereiten. Nach dem Ende Jugoslawiens 1991 arbeitete Perkovic für den Geheimdienst des unabhängigen Kroatiens. ls/rr