Forderung: Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk erwartet vom Nato-Gipfel in Wales deutlichen Beistand des westlichen Bündnisses für sein Land. "Unser Ziel ist ein Sonderstatus in den Beziehungen," so Jazenjuk am gestrigen Mittwoch in Kiew.
Hintergrund: Tatsächlich gibt es in der Nato Überlegungen, Staaten an das Bündnis zu binden, ohne sie zu Mitgliedern zu machen. Bisher ging es um Australien und Südkorea, seit der russischen Besetzung und Annektion der Krim und dem Beginn der Kämpfe in der Ostukraine zudem um Schweden und Finnland. Beide sollen interessiert sein, lehnen eine Nato-Mitgliedschaft aber weiter ab.
Einschätzung: Beobachter der Nato halten die Forderung Jazenjuks für wishful thinking. Dasselbe gelte für den immer wieder von einzelnen Nato-Staaten und westlichen Politikern geforderten Sonderstatus für Georgien, wo seit Jahren russische Truppen in von Separatisten kontrollierten Landesteilen stationiert sind. RR