Früher baute die Firma mit dem Apfel-Logo "Computer für Menschen" und schien sich auch im Umgang mit Konkurrenz grundsätzlich vom PC-Marktbeherrscher Mircosoft zu unterscheiden.
Seitdem Apple selbst den Smartphone- und Tablet-Markt beherrscht, springt das Unternehmen mit Konkurrenten um, als sei es bei Bill Gates selbst in die Lehre gegangen. Umso schöner, dass Apples neuester Versuch, sich eine Monopolstellung zu erstreiten, gestern gescheitert ist.
Ein Berufungsgericht in Australien hob am Dienstag das Verkaufsverbot für den iPad-Herausforderer Samsung auf. Dessen "Galaxy Tab 10.1" verletzt nach Ansicht der Apple-Anwälte ein Apple-Patent für die Multitouch-Technologie. Im Oktober hatten sie durchgesetzt, dass der Vertrieb der Geräte per einstweiliger Verfügung gestoppt wurde.
Dass es Apple weniger um den Schutz eigener Ideen geht als um Marktdominanz, zeigt die Prozessstrategie der Firma in Deutschland. Auch hier klagt Apple gegen Samsung - aber nicht wegen der Verletzung von Patenten, sondern von geschützten Designmustern. Im Oktober soll das Oberlandgericht Düsseldorf entscheiden. Hoffen wir, dass die Verfügung, die uns den Kauf des Galaxy Tabs bisher verbietet, dann ebenfalls fällt. RR